Selfcare-Tipps von Psychologin Samira Knott

 Wir durften Samira Knott, Psychologin, Achtsamkeits- und Meditationstrainerin, zu dem Thema Mental Health und dem Zusammenhang zwischen Körper, Gesundheit und Schönheit interviewen. 

Oft ist von einem „inner glow“ die Rede, was kann man sich darunter vorstellen?

Der inner glow ist in meinem Verständnis ein natürliches Abbild einer balancierten Seele. Dabei ist mir persönlich wichtig, dass ausgeglichen sein nicht nur bedeutet immer Liebe, Licht und Glück zu versprühen, sondern mehr sich seiner inneren Prozesse bewusst zu sein. Einen achtsamen Blick auf das eigene Seelenwohl zu haben und die Fähigkeit an trüben Tagen, an denen man sich gar nicht schön findet, sich selbst zu wertschätzen, und den Funken Schönheit, den inner glow in der Ganzheit des Lebens zu finden. 

Was ist dein Lieblings-Selfcareritual?

Meine all-time-favs sind Gesichtsmasken, die ich selbst zubereite oder in der Drogerie kaufe. Diese 15 Minuten sind die „Zeit für mich“ Momente, in denen ich die Musik aufdrehe, wild durch die Wohnung tanze oder mir Zeit zum lesen nehme. 
 

Wie wichtig ist eine Routine während des Lockdowns?

Allgemein sind Routinen für den Menschen notwendige Helfer, denn das Gehirn kann dann in den Energiesparmodus schalten und muss nicht auf Hochtouren funktionieren. Allerdings sind wir auch Gewohnheitstiere: hat sich eine Routine erst mal etabliert, kann sie ziemlich hartnäckig und robust gegen Veränderung sein. Vor allem die schlechten Angewohnheiten leisten gerne Widerstand. 
Während Corona zählen Routine als Überbrückung zwischen kuriosen Welten. Aufgepasst was zur Routine wird, mein Tipp: Schreibe dir einen typischen Tag auf und überlege dir an welcher Stelle du für dich feste Routinen einbauen möchtest, die für dich funktional sind und dir Stabilität bringen.   
 

Wie hängen Psyche, Haut und Darm zusammen?

Wie hängen sie nicht zusammen? Die Psychosomatik bezeichnet den ganzheitlichen Blick auf Körper und Geist. Psychische Vorgänge stehen immer im Zusammenhang mit körperlichen Prozessen und andersrum. Vor allem das Thema der Haut ist in der Psychosomatik spannend, da sie die Barriere zwischen der Außenwelt und der Innenwelt bildet. Konfliktthemen können hier beispielsweise fehlende Abgrenzung, sein. Der Darm zusätzlich, als unser zweites Gehirn, mit 100 Millionen Nervenzellen, reagiert sehr sensibel auf innenpsychischen Stress. Bedeutet, dass unsere Gedanken und Gefühle eine enorme Auswirkungen auf unser Immunsystem haben und auf alle weiteren Funktionen des autonomen Nervensystems. Alles steht sozusagen in einer direkten Wechselwirkung. 
Daher lohnt es sich auf die eigene innere Reise zu begehen und Glaubenssätze, dysfunktionale Überzeugungen, Ängste, Traumata, Stressfaktoren etc. mit professioneller Hilfe zu bearbeiten. 
 

Was sind deine 5 Tipps für innere Ruhe?

- Meditation - vor allem die Regelmäßigkeit bringt den Effekt
- Sport - als Ventil für die Stresshormone 
- gesundes Essen für neue Energie - die Lebensmittel (am besten pflanzliche Quellen) sollten tryptophanreich sein, da so der Körper Serotonin herstellen kann
- lange Spaziergänge - für einen klaren Kopf
- auch mal das tun, was man sich sonst verbietet
 

Was rätst du Menschen, die sich andauernd (über Instagram und Co.) mit anderen vergleichen?

Digital Detox! 
Zunächst sollte jedem (mir eingeschlossen) immer wieder ins Bewusstsein zurückgeholt werden, dass Instagram und Co zum allergrößten Teil nur die Bühne der Anderen zeigt. Vergleichen wir diese Bühne mit unserem Blick hinter die eigenen Kulissen, ziehen wir automatisch den Kürzeren. Wir sabotieren uns also selbst, ohne es bewusst zu bemerken. Kleine Erinnerungen im Handy wie den Timer stellen oder Apps, die den Konsum der sozialen Medien begrenzen helfen dabei, das Handy öfters mal bewusst wegzulegen.